ENI Nr. 06000302 - MMSI Nr. 205488590 Fri. 30. Sep. 2022

MS Credo

Bild: GMS Credo, eine schöne aber seltene Erscheinung auf dem Neckar.
GMS Credo, eine schöne aber seltene Erscheinung auf dem Neckar.
Die ganz kleinen Frachter haben meist einen ganz besonderen Charme. Sie sind heute sehr selten auf unseren Flüssen geworden, zumindest auf Rhein und Neckar.
Eines dieser kleinen, schönen Schiffe ist beispielsweise die belgische MS Credo. Der 64 Jahre alte Frachter ist nur 55 Meter lang und weist eine Tonnage von 693 Tonnen auf.

Im September 2022 hatte ich das Glück dieses Schiff auf dem Neckar anzutreffen, zuvor hatte ich es noch nie gesehen.

Bauwerft, Bauname und Besonderheiten

Bild: Mit einer Länge von nur 55 Metern ist MS Credo ein eher kleiner Binnenfrachter.
Mit einer Länge von nur 55 Metern ist MS Credo ein eher kleiner Binnenfrachter.
MS Credo hieß nicht schon immer so. Als das Schiff 1960 auf der Werft Janathijs im belgischen Rumst (Gemeinde südlich von Antwerpen) erbaut wurde, trug es den Namen MS Renata.
MS Renata war in Antwerpen gemeldet, genauso wie MS Credo heute. Zwar hatte der Frachter im Laufe der Jahre unterschiedliche Eigner, war aber immer in Antwerpen gemeldet.

Zwei Hauptmaschinen

Eine Besonderheit des nur nur 55 Meter langen Schiffes sind seine 2 Hauptmaschinen. Beim Bau erhielt es 2 Detroit Dieselaggregate mit jeweils 160 PS. Später wurden die Motoren gegen zwei modernere Detroitdiesel mit jeweils 280 PS ersetzt.

Vorteile der kleinen Schiffe

Bild: Blaue Tafel, MS Credo wird gleich MS Lux Vera begegnen.
Blaue Tafel, MS Credo wird gleich MS Lux Vera begegnen.
Der heute in der Binnenschifffahrt herrschende Druck macht es für die kleinen Schiffe sicherlich schwer, rentabel zu fahren. Früher waren die Schiffe noch kleiner, so auch zum Zeitpunkt des Baus der MS Credo im Jahre 1960.
Viele ihrer Jahrgangsgenossinnen wurden im Lauf der Jahre verlängert um dem stetig wachsenden Kapazitätsdruck gerecht zu werden, nicht so MS Credo.

Es muss also Nischen geben, die den kleinen Schiffen ihre Daseinsberechtigung geben. Bei kleineren Frachten, können Schiffe wie das GMS Credo sicherlich kostengünstiger fahren, vor Allem in Zeiten der herrschenden Energiekrise. Das Problem wird dabei aber sein, auch immer diese kleinen Frachten zu bekommen.

Bild: MS Credo und MS Lux Vera begegnen sich. Am Heck der Credo sind die beiden Abgasrohre der Detroitmaschinen zu erkennen.
MS Credo und MS Lux Vera begegnen sich. Am Heck der Credo sind die beiden Abgasrohre der Detroitmaschinen zu erkennen.
Einen weiteren Vorteil für diese Schiffe, könnten kleinere Wasserstraßen sein, die von den großen nicht befahren werden können. In Deutschland haben wir zwar keine solche Wasserstraße, in Frankreich jedoch gibt es zahlreiche Kanäle die nur von kleinen Schiffen befahren werden können. So könnte es der MS Credo evtl. sogar möglich sein, über den Canal du Nord bis zur Seine vorzustoßen und damit Paris zu erreichen.
Die meisten europäischen Binnenschiffe können die Saine nämlich nur über das offene Meer erreichen, da sie für den Canal du Nord zu groß sind. Die Überführungsfahrten über das Meer zur Seine sind sehr aufwändig, weshalb die Schiffe auf der Seine in der Regel auch dort verbleiben und nie Rhein, Donau, Neckar usw. befahren.
Möglicherweise besteht diese Hürde für MS Credo auf Grund der geringen Größe aber nicht (?).

Die letzte bekannte Position der MS Credo war hier.

Technische Daten GMS Credo

Länge: 55 Meter
Breite: 7,20 Meter
Max. Tiefgang: 2,61 Meter
Tonnage: 693 Tonnen
Maschinenleistung: 2 x 280 PS
Hauptmaschinen: 2 x Detroit
Baujahr: 1960
Bauwerft: Janathijs in Rumst (BE)
Alter: 64 Jahre

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